In diesem Beitrag geht es um den Typ des “Fern-Arbeiters”, den sogenannten Workationer.
Was ist der Unterschied zwischen einem “digitalen Nomaden” und Workation bzw. einem Workationer? Nun, eigentlich ist der Workationer ein digitaler Nomade, der aber von einem Urlaubsort aus arbeitet. Der Hauptunterschied besteht darin, dass der Workationer nach Beendigung seines Arbeitzeit den Rest des Tages wie im Urlaub genießen kann.
Der Begriff Workation ist jedoch noch weiter gefasst, denn es gibt Unternehmen, deren gesamte Arbeitsteams Workation betreiben, und es gibt sogar Herbergen und Camps, die ausschließlich für Workation konzipiert sind.
Conil de la Frontera, Vejer de la Frontera, Los Caños de Meca oder Zahora sind ideale Orte für Workation
Derzeit ist in Conil de la Frontera, wie auch im Rest der Welt, die Zahl der freiberuflich tätigen digitalen Nomaden viel höher als die Zahl der von Unternehmen organisierten digitalen Nomaden.
Immer mehr Europäerinnen und Europäer lassen sich in Conil nieder. Es ist jetzt an die drei Jahre her, dass die erste von ihnen in einem unserer Apartments wohnte. Es war Leona, eine Deutsche, die in den Wintermonaten gutes Wetter, Natur, niedrige Preise und viel Ruhe für die Telearbeit suchte. Conil ist der ideale Ort dafür, denn der Levante-Wind, unter dem manche Touristen im Sommer leiden, hat diese Gegend vor den massiven touristischen Plünderungen bewahrt.
Darüber hinaus macht es die Art der Geschäftstätigkeit in dieser Region – die Mehrzahl sind kleine Familienbetriebe, die kaum Werbung oder Kommunikationsmittel einsetzen – für große Unternehmen schwierig, ihre Mitarbeiter als Workationer in dieserGegend einzusetzen. Gebiete wie zum Beispiel die Region von Sotogrande bis rauf nach Málaga verfügen über eine wesentlich bessere Infrastruktur und viel mehr und bessere Dienstleistungen.
Dennoch übt diese nahezu unbekannte Region Spaniens eine immense Anziehungskraft auf den Reisenden aus, was sie zu einer sehr wichtigen Wirtschaftskraft macht.
Wer aus Madrid oder dem Baskenland wäre nicht erpicht darauf, dass sein Team für Workation ausgewählt wird und würde nicht versuchen, Conil zu seinem Arbeitsplatz zu machen, um ganz Cádiz und sogar die Costa del Sol zur Stelle zu haben? Ich denke schon, der eine oder andere.
Unsere Apartments können Teams von bis zu 20 Personen aufnehmen. Wer aber sind diese 20 Glücklichen?
Conil, ein idealer Ort für Workation
Das Angebot an Unterkünften, Serviceleistungen und Verpflegung ist immens. Hinzu kommen noch die zahlreichen Freizeitangebote auf dem Meer (Wellenreiten, Kite-Surfen, Windsurfen, Bodyboarden, Segeln, Kajak oder Paddelsurf), an Land (Bergsteigen, Wandern, Radfahren, Besichtigungen, Jagen und alle Arten von Reitsport, vom Strandausritt bis hin zum Polo-Sport, Springreiten, Dressur und Westernreiten.) sowie die kulturellen Aktivitäten (Musik, Archäologie, Geschichte, Architektur), die Conil zum idealen Ort für Workation machen. Und das, ohne noch über Preise oder Gastronomie gesprochen zu haben.
Ich für mich habe entschieden, dass wir auf unserer Webseite einen Bereich “Workation“ einrichten werden, der alle von uns verwalteten Dienste und Aktivitäten enthalten wird.
An dieser Stelle werden sich viele fragen. Und wofür? Nun, ich versuche zu vermitteln, was Conil und seine Umgebung als Standort wirklich ausmacht. Und ich versuche Menschen, die dicht gedrängt in Großstädten leben und in Großraumbüros großer Unternehmen arbeiten, wo hohe Anforderungen und ein großer Druck herrschen, bewusst zu machen, dass es eine andere Art zu leben gibt (die auch eine andere Art zu arbeiten impliziert). Workation und digitalen Nomaden sind nur eine Weiterentwicklung unserer Arbeitsweise und unserer Beziehung zu anderen Menschen.
Aber sie sind auch eine neue Form der Verteilung des Reichtums, weg von den Großstädten und den großen (Kapital-)Unternehmen hin zu Orten und Betrieben, in denen das Unmittelbare wichtig ist, die kleinen Dinge, die Familie, der Einzelne, das Leben auf der Straße und unter freien Himmel, der ständige Kontakt mit einer sehr viel freundlicheren, natürlicheren Umgebung. Und warum nicht darüber informieren, wenn sich so das Pro-Kopf-Einkommen in der Wintersaison erhöhen lässt, indem man bessere Dienstleistungen und mehr Freizeit-Aktivitäten für Workation und digitalen Nomaden anbietet?
Verde o azul, no hormigón, ladrillo, asfalto y cristal
Die Landschaft hier ist nahezu unberührt und sollte so auch bleiben. Conil de la Frontera, Vejer de la Frontera, Los Caños de Meca und Zahora sind städtische Siedlungen, die im Sommer überfüllt sind und im Winter menschenleer (eine Ausnahme sind die von mir sehr geschätzten Deutschen).
Wäre es nicht besser, jetzt, wo eine andere Arbeitswelt entsteht und sich das Konzept der Workation immer mehr durchsetzt, 8 oder 10 Monate ganz ohne jeden Stress diese Art von Tourismus zu betreiben, anstatt dass in den zwei Sommermonaten die Häuser, Ferienwohnungen und Hotels in diesen Orten schier aus den Nähten platzen und Strände, Wälder, Meere und Einwohner an die Grenze des Erträglichen zu bringen? Wäre dies nicht besser, als noch mehr große Hotels zu bauen, die gleichzeitig noch mehr Menschen anziehen und die Gegend noch mehr unter Druck setzen?
Ich habe die Deutschen immer bewundert. Sie kommen im Frühling, Herbst und Winter. Das muss einen guten Grund haben. Sei es, dass sie für ihren Aufenthalt nur ein Zehntel dessen zahlen, was sie im Sommer zahlen würden oder dass sie nicht zusammengepfercht werden und in Ruhe essen und durch Dörfer, Berge und Strände schlendern können, ohne auf das gute Wetter verzichten zu müssen? Die Politiker sind sich dessen offensichtlich nicht bewusst. Sonst würde das Freizeit- und Beherbergungsangebot in Conil, Vejer, Caños de Meca oder Zahora nicht außerhalb der Hochsaison zu 90 % leer stehen oder geschlossen sein, sondern gut ausgelastet.
Dies wäre ein weitaus nachhaltigerer Tourismus als der derzeitige Sommertourismus, bei dem (bei allem Respekt) die Quantität und in vielen Fällen auch die Qualität untragbar sind.
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